Gemeinderat Reute tagt künftig im ehemaligen Sparkassen-Gebäude
Eigentlich bräuchte die Gemeinde Reute dringend ein neues Verwaltungsgebäude. Angesichts klammer Kassen und wichtigerer Projekte ist an einen Neubau derzeit jedoch nicht zu denken. Dennoch: Um die Situation im bestehenden Rathaus zu verbessern, haben Bürgermeister Michael Schlegel und der Gemeinderat eine kreative Lösung gefunden.
Ende des Jahres wird der Bürgersaal im Dachgeschoss des Rathauses aufgelöst und in Büroräume umgewandelt. Dafür wird der Sitzungsraum ins Erdgeschoss des gegenüberliegenden ehemaligen Sparkassen-Gebäudes verlagert. Nach der Schließung der Bank-Filiale während der Corona-Zeit hatte die Gemeinde die Immobilie gekauft. Damit bekommt Reute einen ebenerdigen, barrierefreien und zeitgemäßen neuen Bürgersaal, in dem einerseits der Gemeinderat tagen wird, anderseits auch Empfänge, Weiterbildungen, und sonstige Versammlungen stattfinden können.
In der Sitzung am letzten Donnerstag beschloss der Gemeinderat, wie der neu Bürgersaal renoviert und eingerichtet werden soll. Herzstück wird der 120 Quadratmeter große und vielseitig nutzbare Sitzungsbereich. Ausgestattet wird er mit einem großen LED-Bildschirm, Bodensteckdosen, Deckensegel und einer IT-Infrastruktur, die auch Online-Sitzungen möglich machen. Die neun Zweiertische, die 18 Stühle für die Räte und die 25 Stühle für die Zuhörer können bei Bedarf mit relativ wenig Aufwand in eine Abstellkammer verräumt werden. Werden für eine Veranstaltung noch mehr Sitzplätze benötigt, lagern dort weitere Stühle.
Neben der Abstellkammer bekommt der neue Bürgersaal außerdem barrierefreie WCs, eine Teeküche, ein Büro mit Vorraum, einen Pitzraum und einen Windfang mit zwei Garderoben. “Die Decke muss ganz ausgetuscht werden, weil die damals beim Einbau verwendete Aufhängung heute nicht mehr zulässig ist”, erklärte Architekt Richard Stoll am Donnerstag. Aufgrund der relativ niedrigen Raumhöhe werde man die Wände weiß streichen und einen etwas dünneren Vinylan-Boden in Holzoptik verlegen. Dies trage dazu bei, dass der Bürgersaal größer wirkt.
“In finanziell schwierigen Zeiten haben wir uns auf das Wesentliche konzentriert”, stellte Rathauschef Michael Schlegel klar. Statt der im Haushalt 2025 eingeplanten 220.000 Euro liege man nun lediglich bei 157.781,24 Euro. Mit dem Beschluss am Donnerstag gab der Gemeinderat das Startsignal für die Arbeiten. Läuft alles reibungslos, könnte der neue Bürgersaal zum Ende des Jahres 2025 bezogen werden. Daniel Gorzalka