Bauprojekt in Münstertal auf der Zielgeraden
Das Wohngebäude für Einheimische mit Berechtigungsschein und Geflüchtete in der Nähe vom Bahnhof wird im Oktober bezugsfertig sein
Münstertal. Das gemeinsame Neubauprojekt des Landkreises und der Gemeinde Münstertal zur Unterbringung von Einheimischen mit Wohnberechtigungsschein und geflüchteten Menschen steht kurz vor dem Abschluss. Das Gebäude wurde in der Nähe von Bahnhof und Einkaufsmöglichkeiten in der Belchenstraße 20 errichtet. Wenn alles gut läuft, wird es im Oktober bezugsfertig sein.
Bei der kürzlich erfolgten Baustellenbesichtigung gaben Bürgermeister Patrick Weichert, Kreissozialdezernent Thorsten Culmsee und Architekt Guido Epp vor Gemeinderäten und Verwaltungsmitgliedern die neuesten Informationen bekannt. Das überwiegend von einheimischen Unternehmen in Holzrahmenbauweise errichtete Gebäude hat drei Stockwerke, die auf vier erweiterbar sind, und ist Eigentum der Gemeinde Münstertal. 28 flexible, abgeschlossene Wohneinheiten sind durch drei Treppenhäuser verbunden, alle sind barrierefrei, es gibt Aufzüge mit Schlüsselbedienung. 14 Wohnungen wird die Gemeinde an Einheimische mit Wohnberechtigungsschein vermieten, viele davon stammen in der heutigen Zeit bereits aus der gesellschaftlichen Mitte. Die anderen 14 Wohnungen werden zur Unterbringung von geflüchteten Menschen an den Kreis vermietet, der Mietvertrag läuft bis 31. Dezember 2039. Einmalig ist, dass der Kreis die Miete als Gesamtbetrag im Voraus an die Gemeinde überwiesen hat und der Betrag so in die Finanzierung des Gebäudes einfließen konnte. In Kombination mit der hochwertigen Bauweise und den dadurch gewonnenen Fördermitteln, zusätzlich zu den Fördermitteln für sozialen Wohnungsbau, blieben für die Gemeinde Münstertal Kosten von 2,5 Millionen Euro. Das Gebäude ist zu 80 Prozent energieautark. Die Erfahrung mit anderen Einrichtungen zeigt, dass hoher Gebäudestandard den Vandalismus stark reduziert. Auch die Konflikte sind in abgeschlossenen Wohneinheiten gegenüber Gemeinschaftsunterkünften deutlich weniger geworden. Das Nachbargebäude in der Belchenstraße 18 wird bereits zur Unterbringung von geflüchteten Menschen genutzt, der erfahrene Hausmeister wird in beiden Gebäude tätig sein, der Sozialdienst wird aufgestockt werden, der Sicherheitsdienst kann bei Bedarf genutzt werden. Es stehen zwei Fahrradstellplätze pro Wohnung und 28 PKW-Stellplätze für das gesamte Gebäude zur Verfügung. Es gelang bei den 11 Millionen Gesamtkosten 800.000 Euro unter Kalkulation zu bleiben. Gabriele Kenz