WZO

Nach dem Wegzug 2007 fand das Ereignis am Wochenende erstmals wieder auf dem Schlossplatz statt.

Test bestanden: Schlossplatz soll auch 2026 wieder ins Weinfest einbezogen werden

In Emmendingen fand von Freitag bis Montag die 52. Ausgabe des Breisgauer Weinfest statt. Rund 200 Rebsorten, 16 Stände, eine proppenvolle Altstadt und vor allem das durchweg herrliche Spätsommerwetter bescherten der Großen Kreisstadt viertägige Veranstaltung wie aus dem Bilderbuch.

Nach fast zwei Jahrzehnten hatten die Organisatoren von der Breisgauer Wein GmbH den Schlossplatz wieder ins Geschehen miteinbezogen. Damit kehrte das Weinfest zurück zu den Wurzeln. Dass die romantische Pflasterfläche zwischen Markgrafenschloss, Jüdischem Museum und Lenzhäuschen wesentlich stimmungsvoller ist als der akkurate Große Marktplatz, zeigte sich bereits am ersten Abend. Ob auf der Bierbank, am Stehtisch, an der Mauer oder auf dem Rasen – in den unterschiedlichen Bereichen genossen die Menschen bei einem Gläschen bis in die Nacht hinein das Miteinander.

Voll war der Schlossplatz schon bei der Eröffnung am frühen Freitagabend. Von der Bühne aus begrüßte OB Stefan Schlatterer zahlreiche prominente Gäste – darunter MdB Johannes Fechner, Teningens neuen Bürgermeister Berthold Schuler oder Marcel Bauer, den Rathauschef aus Sélestat. “2007 wurde das Markgrafenschloss saniert”, nannte Schlatterer den Grund für den damaligen Umzug auf den Großen Marktplatz. Weil die Stadt vor dem neuen Löwentor nun eine Aufstellfläche für die Feuerwehr bereithalten muss, kehre man nun zum Ausgangspunkt zurück. „Vergessen Sie mir trotzdem die Landvogtei nicht!“, rief der OB den Gästen zu.

Bei der Eröffnung präsentierte sich zudem die neue Breisgauer Weinprinzessin erstmals der Öffentlichkeit. Dabei handelt es sich um die amtierende Kippenheimer Weinkönigin Elena Kölble. Erst am Vortag war die 23-jährige Studentin von der Jury zusätzlich zur neuen Hoheit des gesamten Breisgaus gekürt worden. Begleitet von Applaus setzte die Badische Weinkönigin Tina Glur ihr am Freitag die Krone auf. Außerdem nahm die neue Prinzessin den Schlüssel des von den Winzerschaft finanzierten Dienstfahrzeugs entgegen. Neben OB Stefan Schlatterer gratulierte unter anderem die Kippenheimer Bürgermeister-Stellvertreterin Carola Richter.

Mit dem Spruch “Ein Hoch auf den Breisgau und seine Reben / Ein Hoch auf den Wein und die Freunde im Leben / Erhebt Eure Gläser und stoßt fröhlich an / Weil man gemeinsam am Besten genießen kann / Zum Wohl!” gab Elena Kölble den Startschuss sowohl für ihre einjährige Amtszeit als auch für das 52. Breisgauer Weinfest. Goodbye sagte hingegen ihre Vorgängerin Jessica Mutschler. „Wir haben die Zeit zu unserer gemacht – ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, dankte die scheidende Prinzessin aus Bleichheim denjenigen Personen, die sich in den vergangenen zwölf Monaten begleitet hatten.

Musikalisch begleitet wurde die Zeremonie von der Stadtmusik. Nach dem Schlussakkord füllten sich auch die anderen Bereiche des Weinfests. Innerhalb von einer Stunde waren nicht nur der Schlossplatz, sondern auch der Platz vor der Evangelischen Kirche und die Landvogtei proppenvoll. An den Ständen der 16 Weingüter und Winzergenossenschaften wurden die Weine, Sekte und Sommergetränke im Akkord ausgeschenkt. Auf drei Bühnen sorgten Bands und Solisten zudem für Unterhaltung. Und weil das Wetter nicht besser hätte sein können, war das Weinfest an allen vier Tagen durchweg sehr gut besucht.

„Es waren vier hervorragende Tage“, freute ich Hauptorganisatorin Claudia Handke, Geschäftsführerin der Breisgauer Wein GmbH beim Abbau am gestrigen Dienstag. Nicht nur die Besucher des Ereignisses, sondern auch die Weingüter und Winzergenossenschaften seien mit den vier Tagen sehr zufrieden gewesen – „wenngleich der Umsatz nicht mehr so riesig ist wie noch vor der Corona-Zeit“. Der Umzug auf den Schlossplatz sei sehr gut angekommen. „Wir werden ihn auch im kommenden Jahr wieder miteinbeziehen“, versprach Handke. Daniel Gorzalka