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Grundschule mit Sozialarbeit

 An der Grundschule in Gottenheim unterstützt im Sozialen seit kurzem Ann-Katrin Brings

Gottenheim. Trotz anfänglicher Skepsis zeigen sich die Mitglieder des Gemeinderats mittlerweile sehr angetan von der neu installierten Schulsozialarbeit an der Gottenheimer Grundschule. Schulleitung und Schulsozialarbeiterin berichteten im Rat von ihren aktuellen Herausforderungen.

„Wir haben gerade 20 Schüler der vierten Klassen verabschiedet, im September fangen 19 Schüler in der ersten Klasse an“, berichtete die Rektorin der Gottenheimer Grundschule, Judith Rempe. Im zurückliegenden Schuljahr hätten dabei 95 Kinder die Schule besucht. Neben ihr als Leitung arbeiteten derzeit noch sieben Lehrerinnen an der Schule, dazu kämen noch Mitarbeiter mit Gaststatus für den Religionsunterricht sowie Gemeinde-Mitarbeiter fürs Sekretariat, Kernzeit, Reinigung und Instandhaltung sowie die Kleinkindbetreuung.
Im vergangenen Schuljahr habe man sich neben dem regulären Unterricht mit einer Vielzahl weiterer Themen befasst, so die Schulleiterin. Dazu gehörten die Entwicklung eines motivationsfördernden Leistungsbeurteilungskonzepts, die Intensivierung der Leseförderung, die weiterhin enge Verzahnung mit dem Kindergarten im Rahmen des Bildungshauses, Chor- und Akkordeon-Angebote oder der Schwimmunterricht. Dazu kämen Theaterbesuche, Lesungen, Wandertage oder Veranstaltungen. Schüler der zweiten Klassen würden zudem regelmäßig in der Kleinkindbetreuung vorlesen. Es gebe Unterricht in Verkehrserziehung, zur Selbstbehauptung oder zum Umgang mit Medien und immer mal wieder sei ein Energie-Detektiv zu Gast. Rektorin Rempe lobte zudem die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, gerade auch bei der modernen Ausstattung der Schulräume, und dankte für die vielfältige Unterstützung seitens des Fördervereins. Für die Zukunft wünscht sich die Schulleiterin nun noch weitere Unterstützung, sie warb in der Ratssitzung für die Schaffung einer Stelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr.
Richtig angetan sei man im Lehrerkollegium auch von der neu installierten Sozialarbeit, erläuterte die Schulleiterin, eines der ersten Projekte, das richtig positive Wirkung gezeigt habe, sei dabei die Ausbildung von Streitschlichtern. Anfangs skeptisch im Gemeinderat, ob so eine kleine Schule auf dem Dorf Schulsozialarbeit brauche, sei man mittlerweile davon überzeugt und dankbar, dass Ann-Kathrin Brings nach Gottenheim geschickt worden sei. Die Schulsozialarbeitern, selbst zweifache Mutter, die in Gottenheim ein 50-prozentiges Deputat hat, arbeitet seit 12 Jahren fürs Christophorus-Werk. Sie freue sich, dass sie in ihrem ersten Jahr so gut an der Schule aufgenommen worden sei und schon alle 95 Kinder persönlich kennenlernen konnte. Ihre Aufgaben gliederten sich in verschiedene Bereiche, erläuterte sie, bei den individuellen Hilfen reiche das Spektrum von einfachen Gesprächen bis hin zur individuellen Unterstützung. In Gruppen-Kursen habe sie schon vier Streitschlichter-Arbeitsgemeinschaften gegründet und dabei insgesamt 32 Kinder zu Streitschlichtern ausgebildet. Dies habe das Schulklima stark verbessert. Neu sei zudem auch, dass Expertenrunden eingeführt wurden, in denen mit Schülern der vierten Klasse erarbeitet werde, was getan werden könne, damit sich die kleineren Schüler auch wohl fühlten; auch Patenschaften für Erstklässler wurden eingeführt. Wichtig sei zudem auch die Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Eltern. Auf Nachfrage machte die Sozialarbeiterin deutlich, dass viele Kinder Defizite im Bereich des sozialen Miteinanders hätten, eigene Konflikte oder manchmal auch familiäre Probleme machten es für diese Kinder schwer, sich aufs Lernen zu konzentrieren. Auch dem Thema Mobbing wolle man entgegenwirken. Mario Schöneberg