Klarer Sieger im Stadtderby zwischen Mundingen und Emmendingen
In der Landesliga, Staffel 2 empfing der SV Mundingen am Samstag den FC Emmendingen. Das von vielen erwartete „Derby auf Augenhöhe“ zwischen dem etablierten Stadtteilclub und dem Aufsteiger aus der Kernstadt blieb aus. Stattdessen sahen die 500 Zuschauer eine überraschend einseitige Partie.
Bei warmen Spätsommertemperaturen um die 32 Grad verbuchten die Gastgeber durch Jean Kouzo zwar die erste Topchance, danach spielte jedoch nur noch die Elf aus Emmendingen. Deren Neu-Coach Oliver Dewes hatte gleich vier Stürmer in die vorderste Angriffslinie beordert. Mit hohem Pressing und der dafür notwendigen kollektiven Aggressivität stürzte sich der FCE schon weit in der gegnerischen Hälfte auf die zweiten Bälle. Nach gewonnen Zweikämpfen wurde das Leder einfach und schnörkellos in die Gefahrenzone befördert.
Die Rechnung des Aufsteigers ging auf: In regelmäßigen Abständen tauchten die Gäste aussichtsreich vor dem SVM-Gehäuse auf. Mit einem 25 Meter-Hammer, der direkt unter dem Giebel einschlug, sorgte Abwehrspieler Pascal Martin in der 26. Minute für die verdiente Führung. Dass es zur Pause lediglich 0:1 stand, hatte die Heimelf dem umsichtigen Norman Gruber zu verdanken. Der Mundinger Keeper entschärfte mehrere gefährliche Situationen und parierte unter anderem einen zurecht gegebenen Foulelfmeter von Fabian Strittmatter (39.).
Dass die Grün-Schwarzen zu keiner Zeit ihr gefürchtetes Kombinationsspiel aufbauen konnten, lag einerseits an den gut eingestellten, mutig pressenden und mit viel Engagement auftretenden Emmendingern. Anderseits verpasste die Heimelf reihenweise gute Gelegenheiten, sich mit zwei geordneten Pässen durchs Mittelfeld zu befreien und sich damit in eine aussichtsreiche Angriffsposition zu bringen. Dass Mittelfeldstratege Leander Graf und Flügelflitzer Cristian Kock schon in der Anfangsphase wegen muskulären Problemen ausgewechselt werden musste, kam hinzu.
Überraschend war dennoch, dass vom SVM in der zweiten Halbzeit offensiv so gut wie nichts mehr kam. Nicht ein einziges Mal schossen die Grün-Schwarzen aufs Tor, Goalgetter Lennart Bauer hing abgemeldet in der Luft. Zu oft reagierte das Mittelfeld mit Rückpässen auf den Gegnerdruck. Der FCE nahm die Einladungen gerne an und presste phasenweise sogar ganz vorne am Strafraum. Mit einem Doppelschlag machte Stürmer Marko Radovanovic nach gut einer Stunde alles klar. Erst zirkelte er einen Freistoß aus 20 Metern in die Maschen (63.), dann luchste er Norman Gruber am Strafraum den Ball ab und schob selbigen ins verwaiste Tor (65.).
Nach 90 Minuten musste der SVM froh sein, dass es bei den drei Gegentreffern blieb. Der FCE wiederum feierte den verdienten Sieg mit einem Gruppenfoto vor der Heimtribüne. „Die Jungs waren mutig, griffig und entschlossen – ein großes Kompliment“, lobte Oliver Dewes. Heimcoach Karsten Bickel hingegen erkannte den Gästesieg an. Ein solcher Auftritt reiche nicht in einem Derby. „Nach dem gehaltenen Elfmeter im ersten Durchgang hätte ich mir einen Hallo-Wach-Effekt gewünscht – in der zweiten Halbzeit war es spielerisch und von der Körpersprache her zu wenig“, fand er. Daniel Gorzalka


