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Eine Ära geht zu Ende…

Walter Laub amtiert kommendes Frühjahr nicht erneut als Umkircher Bürgermeister

Umkirch. Vergangenen Donnerstag, 16. Oktober, hat Bürgermeister Walter Laub in der Einwohnerversammlung im Bürgersaal offiziell verkündet, dass er für die kommendes Jahr anstehenden Bürgermeisterwahlen nicht erneut kandidieren wird. Eine Ära geht zu Ende. Nach drei Amtszeiten als Umkircher Bürgermeister mit Leib und Seele geht er mit einem lächelnden und einem
weinenden Auge.

Aber einige Monate hat er ja noch, meinte Walter Laub im Gespräch mit dem ReblandKurier am Freitagvormittag im sonnig schönen Umkircher Rathaus verschmitzt lächelnd – und auch dankbar. Denn „sein Lebenswerk“ läuft ja derzeit noch und seine Aufgaben wird er vermissen, inklusive der Einwohnerversammlungen, all seine Mitarbeiter, besonders die, die bereits im Rathaus gelernt haben und seitdem jahrelang an seiner Seite stehen; darunter auch seine Amtsleiter Markus Speck und Florian Müllerschön sowie den langjährigen Hauptamtsleiter Marcus Wieland, der ebenfalls dem Gespräch beiwohnte.
Bürgermeister Walter Laub freut sich aber ebenfalls bereits jetzt auf die – ab Juni kommenden Jahres – neu gewonnene Freizeit nach seiner Amtszeit. Diese plant er vor allem mit seiner Familie und seinen Enkeln zu verbringen und dem Lesen sowie auch Reisen zu widmen. Zeit die er ganz entspannt – und ohne nebenbei in der Kommunalpolitik im Ort mitzumischen – genießen möchte. Auch Italienisch lernt er derzeit schon, um den geplanten Italien-Reisen noch gewappneter entgegensehen zu können. Doch er liebt auch, wie man ihm im Gespräch anmerkt, „sein Umkirch sehr“ und hat sich diesen Schritt und diese Entscheidung gewiss nicht leicht gemacht. Bei der Einwohnerversammlung bedankte er sich schon jetzt bei allen für 24 Jahre Vertrauen und die großartige Unterstützung.
Laub möchte, bis es dann soweit ist, auch noch so einiges, auch in Zusammenarbeit mit seinem Rathaus-Team und dem Gemeinderat, erreichen und anstoßen; Umkirch für die Zukunft rüsten. Das Projekt, das ihm zur Zeit sehr am Herzen liegt ist das alte Pfarrhaus, das er gerne in den Händen der Gemeinde sehen würde, um die schön gestaltete Ortsmitte zu erhalten und diese schönen Gebäude und Räume in Zukunft multifunktional nutzen zu können. Dass die Ortsmitte so als Einheit bestehen bleiben würde, ist ihm ein ganz besonderes Anliegen.
Auch Projekte wie die Bachrenaturierung, das neue Feuerwehrhaus, der geplante Kunstrasenplatz sowie das neue Sport- und Freizeitstättenkonzept und der sich aktuell in Sanierung befindliche Schulhof sind Projekte, die ihn bereits in der Vergangenheit viel beschäftigt haben. Walter Laub meint im Gespräch stolz „Das schöne finde ich, dass wir eine gute Finanzlage haben und alle Projekte auf einem guten Weg und durchfinanziert sind.“ Darauf kann ganz Umkirch stolz sein, denn mit den aktuellen 123 Euro Schulden pro Kopf, laut Kämmerer Markus Speck, und so viel Gewerbesteuer wie nie zuvor, steht die Gemeinde wirklich sehr gut da.
Dankbar über die gute Lage des Umkircher Gewerbegebietes mit der praktischen Nähe zur Autobahn und den Bahnlinien und der letztens zu verzeichnenden Gewinnung eines jungen aufstrebenden mittelständischen Unternehmens aus dem Bereich E-Commerce steht die Gemeinde wirklich sehr gut da. „Wir machen nur, was wir uns leisten können – darum gibt es nun zwar das alte Schwimmbad nicht mehr, durch diese Entscheidung sind nun aber die finanziellen Mittel für die so sehr benötigte neue Sporthalle da“, erklärt Walter Laub dennoch überlegt, denn er weiß, es kann finanziell jederzeit auch mal ganz schnell anders kommen. Einzig und allein betrübe ihn derzeit die Weltlage, so Laub, auf diese Rückfrage des ReblandKuriers hin.
Er hat vieles vorangetrieben, erreicht und in die Wege geleitet. „Eine Amtszeit von acht Jahren ist eine lange Zeit. Ich möchte nicht als Bürgermeister amtieren und dann beispielsweise nach drei Jahren sagen müssen, dass es mir reicht. Darum gebe ich das Amt im kommenden Juni in gute Hände ab“, so Bürgermeister Walter Laub mit Herzlichkeit, Verstand und Optimismus.
Nach einer Amtszeit von ganzen 24 Jahren, was wirklich eine großartige und lange Zeit ist, blickt Walter Laub nun also zufrieden und mit sich im Reinen – im Alltag mittlerweile zumeist leger ohne Krawatte – vom schönen historischen Umkircher Rathaus von seinem Schreibtisch auf den schönen Gutshof herab: „Ich möchte erreichen, was jetzt noch in meinem Möglichen liegt, um dann entspannt in die Rente zu gehen.“ Das sei ihm gegönnt. Für Umkirch wird es dann also spannend werden, was das kommende Frühjahr bringen wird. Kirsten Riess