Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft – Jubiläums-Festabend als Ausdruck gelungenen Zusammenwachsens Vogtsburgs
Vogtsburg (se). Das Stadtjubiläum „50 Jahre Vogtsburg“ verdeutlichte: Das Zusammenwachsen der neun Ortschaften ist gelungen. Zahlreiche Menschen aller Stadtteile engagieren sich in hohem Maße für ihre Heimat.
Der Slogan der größten Weinbaugemeinde Baden-Württembergs – „Vogtsburg verbindet“ – hätte folglich treffender nicht formuliert werden können, was während des feierlichen Jubiläumsabend in der Turn- und Festhalle in Oberrotweil auch mehrfach zum Ausdruck gebracht wurde. In, mit und für Vogtsburg wurde ein buntes zwölfteiliges Programm zusammengestellt von etlichen Akteuren bestritten. Neben den offiziellen Ansprachen gab es reichlich Musik, filmische Momente und eine von den Geschichtsvereinen Burkheim, Bischoffingen und Oberrotweil auf den Weg gebrachte imposante Fotoausstellung zur kurzen gemeinsamen Stadtgeschichte.
„Festgesang an die Künstler“
Eröffnet wurde das Rahmenprogramm gleich mit einem der Höhepunkte. Der „Festgesang an die Künstler“ von Felix Mendelssohn Bartholdy verlieh dem Jubelabend besonderen Glanz. Der Oberrotweiler Sängerbund unter seinem Dirigenten Andreas Domnick hatte dazu einen Projektchor gebildet. 50 Sängerinnen und Sänger sowie ein 17-köpfiges Bläserensemble, allesamt aus den Stadtteilen, begeisterten mit ihrem gut einstudierten Auftritt, der Standing Ovations erntete. Später sodann beeindruckte auch das Duo Lisa Marie Stiegeler und Joachim Storl mit Gesang und Gitarrenspiel die Gäste.
In die Anfangsjahre der Stadt führten zwei auch kritische Akzente beinhaltende Filmbeiträge des Südwestfunks, die gleichwohl die enge Verbundenheit der hier lebenden Menschen mit ihrem Heimatort veranschaulichten. Gleiches wurde in einer Gesprächsrunde mit Wegbegleitern der vergangenen fünf Jahrzehnte unterstrichen. Norbert Weber aus Bischoffingen war im ersten Gemeinderat der Stadt dabei und betonte: „Von Anfang an war die Stimmung gut.“ Rektor Sebastian Ruf unterstrich: „Viele Wurzeln braucht es, damit es einen Stamm gibt.“ Gabriel Schweizer, Friedrich Schill, Christiane Wangler, Henrik Senn, Alexandra Bercher, Heiko Müller, Harald Vögtle und Gundolf Fleischer stellten Ähnliches fest: „Die Gemeindereform ist gelungen, die Bürger engagieren sich für ein wachsendes Vogtsburg über Stadtteilgrenzen hinweg zu einer Gemeinschaft.“
„Vogtsburg verbunden – gestern, heute und morgen“
Bürgermeister Benjamin Bohn rückte in seiner Ansprache zum 50. Gemeindegeburtstag das Thema „Vogtsburg verbunden – gestern, heute und morgen“ in den Mittelpunkt. Die Entscheidung zum Zusammenschluss der sieben Ortschaften bezeichnete er als Kraftakt, das Zusammenwachsen nannte er eine bemerkenswerte Entwicklung.
Geburtsstunde des späteren Zusammenschlusses von neun Ortschaften zur Gemeinde Vogtsburg mit heute sieben Stadtteilen ermöglichte die Gemeindereform Baden-Württembergs in den 1970er Jahren. 1973 schlossen sich Oberrotweil und Oberbergen mit ihren Weilern Niederrotweil und Altvogtsburg zusammen, zum 1. Januar 1975 kamen die bis dato selbständigen Winzerorte Achkarren, Bischoffingen, Bickensohl, Schelingen und Burkheim dazu. Die Stadtrechte brachten die Burkheimer in das neue kommunale Konstrukt ein. Anfangs firmierte die Gemeinde noch unter dem Namen Oberrotweil, bis es im April 1977 zur Namensgebung „Vogtsburg“ kam.
Anfangs ein Kräftemessen
Hat es anfangs noch ein Kräftemessen samt Kirchturmsdenken gegeben, zeigt sich heute: Der Zusammenschluss hat sich bewährt, die Bürgerschaft hat sich zusammengefunden. Dieses „Verbinden“ förderten auch die Bürgermeister Siegfried Fischer (1975 bis 1991), Gabriel Schweizer (1991 bis 2005) und Benjamin Bohn (2005 bis heute) sowie die gemeindlichen Gremien. Etliche große Projekte wurden mittlerweile umgesetzt, von denen die etwa 6.300 Einwohner einen Nutzen haben, was auch während zweier Gesprächsrunden beim Jubiläumsabend deutlich wurde. Wiederholt wurde dabei auch von der „besonderen Perle des inneren Kaiserstuhls“ gesprochen.
Die neuzeitliche Geschichte der Gemeinde hat in den 1970 Jahren begonnen und wird von vielen Engagierten weiterhin gestaltet. Das Stadtjubiläum erwies sich in diesem Kontext als ein Meilenstein auf dem ambitionierten Weg in die weitere Zukunft.
