Hilfe für 570 Bahn-Passagiere

Einen nicht alltäglichen Einsatz hatte die Feuerwehr Denzlingen

Denzlingen (hg). Am Montag vergangener Woche gab es auf der Bahnstrecke zwischen Gundelfingen und Denzlingen einen nicht alltäglichen Einsatz für 23 Einsatzkräfte der Denzlinger Feuerwehr. Unter Führung von Kommandant Martin Schlegel waren sie mit fünf Fahrzeugen im Einsatz, um insgesamt 570 Personen aus einer misslichen Lage zu befreien. 

Nicht das bis dahin oft vernommene Dauerthema „Bahnstreik“ der Lokomotivführer stand in diesem Fall auf der Agenda, sondern ein ICE, dessen Passagiere festsaßen. Wie der Pressesprecher der Denzlinger Wehr, Stephan Konrad, meldete, war ein ICE nach einem Oberleitungsschaden stromlos zwischen Gundelfingen und Denzlingen auf freier Strecke liegengeblieben.
Nach zunächst telefonischer Information des Denzlinger Kommandanten Martin Schlegel durch den stellvertretenden Kreisbrandmeister erfolgte eine erste Erkundung der Einsatzstelle durch den Kommandanten sowie eine erste Absprache mit dem Lokführerteam. Nachdem weitere Maßnahmen auch mit dem DB-Notfallmanager abgesprochen waren, vor allem die vollständige zweigleisige Streckensperrung, sei die Denzlinger Feuerwehr nachalarmiert worden. Die Gleisanlagen selbst seien allerdings nicht stromlos gewesen. Zum Glück im Unglück stand ein baugleicher zweiter ICE über die Nachtstunden auf einem Parallelgleis im Bahnhof Denzlingen. Daher konnte mit Abstimmung der Bahn der zweite ICE auf dem parallel verlaufenden Gleis in Richtung Süden so positioniert werden, dass die Fahrgäste mit Hilfe von Brücken relativ problemlos in den Ersatzzug umsteigen konnten. Nach Auskunft der beim Einsatz beteiligten Männer der Denzlinger Feuerwehr hätten die Fahrgäste bei dieser ungewöhnlichen Umsteigeprozedur „sehr besonnen“ reagiert. 
Die Feuerwehr konnte sich daher auf die Mithilfe und Absicherung beim Überstieg der insgesamt 570 Passagiere beschränken. 
Nach Abschluss der Maßnahmen erfolgte schließlich die Übergabe der Einsatzstelle an den DB-Notfallmanager.