Martinez, Armbruster, Ringenbach und Neff (v. li.) bei der Vertragsunterzeichnung im "Hirschen". Foto: Detlef Berger

„Fasnet ohne Hirschen nicht denkbar“ – Bruckwald-Teufel Waldkirch übernehmen Gasthaus „Hirschen“ als Vereinsheim

Waldkirch (db). Die Gerüchteküche brodelte seit geraumer Zeit, aber jetzt ist es gewiss: Die Narrenzunft Bruckwald-Teufel Waldkirch übernimmt das traditionsreiche Gasthaus „Hirschen“ als Vereinsheim.

Am letzten Samstag unterzeichneten die Zunft-Vertreter Mike Ringenbach, Björn Armbruster und Eduardo Martinez den entsprechenden Mietvertrag (Laufzeit vorerst fünf Jahre) zusammen mit Eigentümer Harald Neff. „Die Waldkircher Fasnet ist ohne den Hirschen einfach nicht denkbar“, so die Zunft-Sprecher. Am Ende eines langen Prozesses, seit Herbst 2024, habe die Zunft sich nunmehr zu diesem Schritt entschieden mit „breiter Zustimmung“ der etwa 60 Zunftmitglieder.

Dass die Zunft Fasnet und Großveranstaltungen kann, beweist sie seit etwa einem Vierteljahrhundert durch die überaus erfolgreiche Ausrichtung des kultigen und stets ausverkaufen Kollnauer Oktoberfestes. „Wir können das“, betonte Armbruster. Der Probelauf bei der Fasnet 2025 sowie bei der Kneipennacht sei überaus positiv verlaufen. Martinez und Ringenbach erinnerten daran, dass die Zunft 1998 auch im „Hirschen“ erfolgt sei. Natürlich werde man das Lokal, sowohl im Gastraum, als auch im oberen Saal, in nächster Zeit renovieren, umgestalten und aufwerten, so die Sprecher.

„Traditionsreiches Lokal“

Neff erinnerte kurz an die Historie des 1830 / 31 erbauten Hauses. 1868 sei dort die „Hirschenbrauerei“ gegründet worden und bis 1904 als Brauerei und Gaststätte gleichzeitig betrieben worden. Danach kam ja bekanntlich der Umzug der Brauerei an den Stadtrainsee. Die „Hirschen“-Dynastie Klausmann / Neff befinde sich mit Harald Neff bereits in der fünften Generation.

Alle Beteiligten sprachen von einer „Win-win-Situation für alle Beteiligten“: Die Stadt und der Handel hätten einen Leerstand weniger, die Zunft ein neues Vereinsheim mitten im Städtle und der Eigentümer einen bekannten und zuverlässigen Mieter an der Seite. Neff entkräftigte einige Gerüchte im Städtle, wonach das Gebäude angeblich baufällig sei. Dies stimme überhaupt nicht, so Neff. Statiker und Fachleute hätten dies ausgiebig geprüft und grünes Licht für eine weitere Nutzung gegeben.

Laut Martinez soll das Lokal aber künftig nicht nur als Vereinsheim und Veranstaltungsstätte dienen, es könne auch durch Waldkircher (!) Vereine für Versammlungen oder Veranstaltungen angemietet werden. Eine Tagesgastronomie werde es aber „definitiv nicht geben“. Man strebe eine „dauerhafte Lösung“ an.