WZO

Die Stadt Waldirch war mit einem eigenen Stand vertreten, hier mit OB Michael Schmieder und Landrat Hanno Hurth. Foto: Detlef Berger

Job-Start-Börse ein echter Ausbildungsmotor – Waldkircher Börse: 68 Aussteller, 169 Berufsbilder und über 600 Schulabgänger

Waldkirch (db). Mit 68 Ausstellern war die diesjährige Waldkircher Jobstartbörse in der Stadthalle einmal mehr komplett ausgebucht. Am Dienstag und Mittwoch wurden insgesamt 169 Berufsbilder und 140 duale Studiengänge (Verdoppelung zu 2024) präsentiert.

Die Veranstaltung hat sich in den letzten gut zwei Jahrzehnten als zentrale Plattform für Jugendliche und Schulabgänger etabliert, die Orientierung und Begleitung für ihren beruflichen Weg suchen. Die Job-Start-Börse „Umland“ wird federführend von „BZ.medien“ in Kooperation mit der AOK Südlicher Oberrhein, Bundesagentur für Arbeit Freiburg, „FWTM GmbH & Co. KG“, Handwerkskammer Freiburg, IHK-Südlicher Oberrhein und der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau organisiert.

Berufe zum Anfassen

Schirmherr Landrat Hanno Hurth streifte die positive Entwicklung dieser Ausbildungsmesse an sieben Standorten und bekräftigte die dezentrale Ausrichtung der Veranstaltung. Mittlerweile kämen immer mehr Freiburger Firmen ins Umland (u.a. nach Waldkirch und Emmendingen), um nach geeigneten Azubis zu suchen. „Hier finden Angebot und Nachfrage zusammen“, brachte es Schirmherr OB Michael Schmieder auf den Punkt. Er sprach wie gewohnt Klartext und skizzierte die vielfältigen Herausforderungen in Krisenzeiten wie massiver Personalmangel in fast allen Branchen, erheblicher Preiserhöhungen allerorts sowie finanzielle Engpässe. Am Mittwoch gab er in der Stadtratssitzung bekannt, dass die Stadt aktuell eine Haushaltssperre erlassen müsse. Er habe den Eindruck, dass die Firmen infolge der schwierigen und unsicheren Lage eher „vorsichtiger und pessimistischer agieren“, was sich natürlich auch spürbar auf dem Ausbildungsmarkt bemerkbar mache. Zuletzt gaben selbst große Vorzeigefirmen wie z.B. Bosch, Porsche oder Sick (teils erhebliche) Stellenkürzungen und Personalabbau bekannt.

„Massiver Personalmangel“

Auch die Stadtverwaltung sei auf der Suche nach Nachwuchskräften und beteilige sich wie immer mit einem aufwendigen Stand an der Börse, so der OB. Er führte aus Waldkircher Sicht auch die positiven Aspekte aus, so verfüge die Orgelstadt über nahezu alle Schulformen. Außerdem biete die Stadt ein sehr breites Angebot an beruflichen Möglichkeiten. Als positives Beispiel nannte er hier die Handwerksfirma Cybulla Ofenbau, die ihr 100-jähriges Jubiläum feiern dürfe. Corinna Binninger (AOL-Kunden-Center-Leiterin Waldkirch) machte auf die massiven Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt aufmerksam. Mittlerweile gleiche die Azubigewinnung eher einer „Suche der Nadel im Heuhaufen“. Sie zeigte sich erfreut darüber, dass über die Hälfte der Aussteller aus der Region stammen würden und nahezu alle Hauptbranchen bei der Börse vertreten seien. Sie hofft darauf, dass dadurch möglichst viele Ausbildungs- und Praktikumsplätze wieder neu besetzt werden können.

Erfolgsfaktor

Die Waldkircher Börse habe sich in über 20 Jahren zu einem echten Erfolgsfaktor entwickelt, meinte sie im Gleichklang mit Dietmar Schwörer von der Agentur für Arbeit Freiburg. Die Börse biete „Berufe erlebbar und erfahrbar zum Anfassen“ sowie eine echte Vernetzung von Schulabgängern mit Azubis und Firmenchefs auf Augenhöhe. Noch gebe es mehr Ausbildungsplätze wie Bewerber und dennoch sei die aktuelle Lage mehr aus herausfordernd, fassten alle Redner zusammen. Eine gute und qualifizierte Ausbildung sei nach wie vor der Schlüssel für eine erfolgreiche berufliche Karriere, waren sich am Ende alle einig. Die dualen Studiengänge seien laut Schwörer ein „Erfolgsmodell“. Gut etabliert habe sich laut Binninger der „Elternabend“ am Dienstag sowie das Ausstellertreffen danach. Am Mittwochmorgen „fluteten“ dann gut 600 Schülerinnen und Schüler von nahezu allen Schulen der Region die frisch sanierte Stadthalle. Weitere Informationen: www.jobstartboerse.de.