Apfelmost trotten, Brot backen und Schlämbegüz vespern
Rund um sein Heimathaus veranstaltete der Heimatverein Windenreute am Sonntag die Sichelhängi. Vor allem ab der Mittagszeit herrschte Hochbetrieb auf dem Areal. Grund war zum einen das einzigartige traditionelle Speiseangebot, zum anderen gab es wieder tolle Aktionen für Familien mit Kindern.
Gegen 13 Uhr gab es an den Tischen im Heimathaus, im Festzelt und im Hinterhof kaum noch freie Plätze. Wo sonst bekommt man althergebrachte badische Speisen zu einem solch günstigen Preis? Im Akkord brachten die Bedienungen die Teller mit Rindfleisch, Meerrettich, Preisbeeren und Rane an die Tische. Auch der frisch zubereitete Flammkuchen, der Wurstsalat, das Holzofenbrot und die legendäre Kombination aus „Bibiliskäs und Schlämbegüz“ kamen bestens an.
Dass man Familien mit Kindern nach wie vor mit Brauchtum begeistern kann, zeigten die beiden Aktionen am Nachmittag. Am „Backhäusle“ bereiteten Ina Eppler und Astrid Höhne mit Dutzenden jungen Besuchern kleine Apfelfladen zu. Den Teig durften die Kinder selbst kneten, mit Obst belegen und nach dem Backen ofenfrisch genießen. Nicht weniger los war später unten an der Straße. Siegfried Armbruster zeigte dem Nachwuchs, wie man Apfelmost trottet. Natürlich durfte das süße Resultat auch hier gleich gekostet werden.
Zwischen den Aktionen konnten die Kinder auf dem angrenzenden Spielplatz toben. Manch Eltern nutzten zudem die Gelegenheit und führten ihren Nachwuchs durch die Ausstellungen im Heimathaus und in der Scheune. Dort wurden bemerkenswert gut erhaltene historische Geräte aus der Landwirtschaft gezeigt. Vermittelt werden konnte damit auch, was das Wort Sichelhängi eigentlich bedeutet. Gemeint ist das Fest zum Ende der Erntezeit. Symbolisch wird die Sichel im Stall aufgehängt.
Thematisiert wurde dies auch beim Festgottesdienst zu Beginn der Veranstaltung. Joachim Knab, Pfarrer der Evangelischen Kreuzkirchengemeinde, und Keyboarder Wolfgang Faller freuten sich über ein vollbesetztes Heimathaus. Am Nachmittag stattete außerdem die Feuerwehrabteilung Maleck-Windenreute der Sichelhängi einen Besuch ab und demonstrierte ihr Fahrzeug. Und weil das Wetter hielt und auf dem Fest immer etwas passierte, war die Verweildauer beim Fest lange.
„Aus unserer Sicht war der Tag rundum gelungen“, resümierte Sebastian Myrtek am Montag. Gemeinsam mit Ingo Buderer bildet er die Vorstandsspitze des Heimatvereins. „Unser Ziel war es, Jung und Alt sowie Neubürger und Alteingesessene zusammenzubringen, damit diese in Gespräch kommen und sich kennenlernen – dies haben wir erreicht“, sagte er. Daniel Gorzalka