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CSD Emmendingen Christopher Street Day

„Emmendinger*innen“ hissen am Samstag die Regenbogenflagge

Am kommenden Samstag, 27. September, steigt in Emmendingen erstmals ein Christopher Street Day (CSD). Die Kundgebung findet ab 14 Uhr auf dem Schlossplatz statt. Geplant sind Redebeiträge, Dragshows und natürlich eine Parade durch die Innenstadt.

Organisiert wird die Veranstaltung von einer Gruppe Ehrenamtlicher. „Wir sind kein Verein, sondern ein Zusammenschluss von Helfer*innen, die gemeinsam diese Veranstaltung auf die Beine stellen wollen. Denn wir wollen laut und sichtbar für unsere Rechte als queere Bürger*innen einstehen“, schrieb uns vorletzte Woche eine der Mitstreiterinnen. Der CSD starte um 14 Uhr auf dem Schlossplatz. Nach einer Eröffnungsrede folge um 14.30 Uhr eine Parade durch die Innenstadt. Zurück auf dem Schlossplatz werde die Kundgebung schließlich mit Redebeiträgen und Dragshow ausklingen.

Als Grund für das Organisieren eines CSD nennt die Gruppe die Äußerungen der Bundestagspräsidentin. „Julia Klöckner hisst zur Berliner Pride Parade die Regenbogenflagge nicht mehr. Doch wir sagen: Dann hissen wir sie erst recht! Und zwar hier“, heißt es in dem Pressetext. Queere Menschen gebe es schließlich nicht nur in den Großstädten, sondern auch auf dem Land. Auch hier wolle man sichtbar sein – als Nachbarn, Freunde, Vereinsmitglieder und auch Kolleg*innen.

„Auch wir sind davon betroffen, dass Queerfeindlichkeit immer sagbarer wird, Angriffe auf CSDs immer häufiger werden und unsere Sicherheit immer mehr bedroht wird“, machen die Organisatoren in ihrem Schreiben klar. Dabei fügen sie hinzu: „Ein sicheres Deutschland für alle Bürger*innen, auch queere, ist keine parteipolitischer Spielball und sollte ein Ziel mit gesellschaftlichem Konsens sein“.

Überschrieben hat die Gruppe die Kundgebung mit dem Spruch „Politik statt Party“. „Da unsere Rechte in Gefahr sind und die Angriffe auf queere Menschen nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland immer mehr zunehmen, ist uns gerade jetzt besonders wichtig, die politische Seite des CSD hervorzuheben“, sagt sie Gruppe. Der CSD sei „keine Veranstaltung zum reinen Feiern dessen, was erreicht wurde, sondern eine, bei der es darum geht, unsere Rechte zu erhalten und weiter für Gleichberechtigung und eine Normalisierung queerer Lebensrealitäten zu kämpfen“.

„Es geht eben auch darum, mit unseren Anliegen gehört zu werden. In unserem derzeitigen gesellschaftlichen Klima ist ein CSD eine Veranstaltung, die in sich politisch ist. Wir stehen für unsere Rechte ein und wir lassen uns nicht wieder in die Unsichtbarkeit verdrängen!“, heißt es in dem Schreiben. Queer sein sei keine Entscheidung. Neutralität dürfe nicht bedeuten, dass queeren Menschen vermittelt wird, sie müssen sich bald wieder zwischen sichtbarer Identität und sicherem Alltag entscheiden. Eine Demokratie müsse gelebte Vielfalt zulassen und schützen!

„Wir laden jede*n herzlich ein, gemeinsam unsere vielfältige Gesellschaft mit all ihren bunten Facetten sichtbar zu machen, unsere politischen Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen und unsere Unterschiedlichkeiten zu feiern“, endet die Einladung mit einem Appell. Neben queeren Gästen freue man sich besonders über Besucher*innen, die kommen, um zuzuhören und uns zu unterstützen.