Die Vorsitzende Pia Seuser mit Simon Erhardt, der die Spieleabende betreut / Foto: Verein

„Mukiju“ füllt den Mundinger Jugendraum wieder mit Leben

Im letzten Herbst wurde in Mundingen das neue Bürgerhüs mit der Grundschule, der Ortschaftsverwaltung, dem Bewegungsraum und dem Schulgarten eingeweiht. Zusammen mit dem Feuerwehrgerätehaus bildet es die Neue Ortsmitte.

In diesem Sommer ist noch eine weitere Einrichtung hinzugekommen. Dabei handelt es sich um den Jugendraum im Erdgeschoss des alten Schulhauses. Im Zuge der Grundschulsanierung war auch das marode Gewölbe von Grund auf renoviert worden. Beim Eingemeindungsfest am 12. Juli gab es einen ersten Einblick. Die Wände und Fenster sind frisch verputzt und gestrichen, zudem wurden neue sanitäre Anlagen eingebaut. Im vorderen Raum gibt es eine neue Küche, einen neuen Kühlschrank, eine Couch sowie wertige Tische und Stühle, im hinteren Zimmer stehen zwei Tischkicker und ein weiteres Sofa. Bald soll eine Dartscheibe aufgehängt werden.

Mit der Revitalisierung des Jugendraums hat der Ortschaftsrat den „Förderverein der Mundinger Kinder und Jugend e.V.“ betraut. Der „Mukiju“, wie er im Dorf genannt wird, muss dafür keine Miete bezahlen. Der 2007 gegründete Verein hat sich dieses Vertrauen erarbeitet. Zum einen organisiert er seit Langem die Kindersachenflohmärkte, das Ferienprogramm und das St. Martins-Fest. Zum anderen wird der „Mukiju“ immer wieder bei konkreten Projekten tätig. Zuletzt organisierte er Schwimmkurse für die Schulanfänger, unterstützte das Ackerdemie-Projekt der Grundschule oder finanzierte dem Kindergarten eine neue Spiegelwand.

„Das Projekt Jugendraum ist in diesem Jahr eines unserer zentralen Themen“, sagt die Vorsitzende Pia Seuser. Im Frühling habe sich der Verein der Einrichtung des Erdgeschosses gewidmet. Mit Unterstützung eines Emmendinger Küchenstudios und einer Teninger Schreinerei sei eine neue Küche eingebaut worden. Rund 600 Euro habe der Verein hierfür investiert. Gleichzeitig arbeite „Mukiju“ seit Anfang des Jahres fieberhaft an einem Nutzungskonzept. „Wir wollen die frisch renovierten Zimmer in der Mundinger Ortsmitte mit Leben füllen“, sagt Seuser. Die Motivation unter den Mitgliedern sei „riesig“.

Mit dem Jugendraum bekommt der „Mukiju“ eine echte Heimat und damit auch ein Stück weitere Identität. Im Sommer organisierten die Mitglieder dort erste Veranstaltungen. Am 18. Juli lud man zu einem Spieleabend ein. Vereinsmitglied Simon Erhardt rückte um kurz vor 19 Uhr mit einem Bollerwagen voller Brettspiele an. Die Resonanz war riesig, die Rückmeldung positiv. Am letzten Freitag wurde der Spieleabend ein weiteres Mal durchgeführt. 15 Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren nahmen diesmal daran teil. Am 26. September, also nach den großen Ferien, lädt Simon Erhardt zur dritten Runde ein.

Doch es wird nicht nur gespielt. Am 12. September bietet der Verein im Jugendraum einen Blaudruck-Workshop an. Kinder ab zehn Jahren können sich in eine Dunkelkammer begeben und dort mit Schwarzlicht und Chemikalien experimentieren. Im November ist ein Kosmetik-Workshop geplant, vor Weihnachten soll eine Plätzle-Party stattfinden. Nicht im Jugendraum, jedoch im benachbarten Bewegungsraum lädt der Verein am 17. Oktober um 18 Uhr erstmals zum Kinderkino ein. „Wir bauen einen Beamer auf, essen Popcorn und gucken zusammen den Film ‚Mister Twister – Wirbelsturm im Klassenzimmer‘“, freut sich Pia Seuser.

Zurück zum Nutzungskonzept: Um die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen aus dem Dorf zu erfassen, hatte der „Mukiju“ eine Umfrage durchgeführt. Mit Unterstützung der Ortschaftsverwaltung waren 170 Mundinger im Alter zwischen zehn und 21 Jahren angeschrieben worden. „Besuchst Du Jugendräume in der Umgebung?“ oder „Welche Angebote würdest Du dir für Mundingen wünschen?“ lauteten zwei der Fragen. Mittlerweile fand die Auswertung statt. „50 Kinder und Jugendliche haben den Bogen ausgefüllt – die 10- bis 14-jährigen machten den Löwenanteil aus“, berichtet die Vorsitzende. Am 10. September werde man die Ergebnisse dem Ortschaftsrat vorstellen. Die Ergebnisse wolle man in ein langfristiges Nutzungskonzept einfließen lassen. Daniel Gorzalka