Auf der Burg Landeck servierten Rhinwaldsounds „Schorli Wiss-Sür“
Das regionale Mundart-Trio „Rhinwaldsounds“ traf am vergangenen Samstag den Nerv des Publikums, das sich weit über die vorbereiteten Bänke auf dem Burggelände ausgebreitet hatte. Eingeladen hatte der Kulturverein Teningen zu diesem alljährlichen Serenaden-Konzert, für das das sommerlich warme Wetter nicht besser hätte passen können.
Gerald Leisinger vom Kulturverein begrüßte erfreut die zahlreichen Konzertgäste auch im Namen der anwesenden Vorsitzenden Ulrike Klingberg-Kiefer und bedankte sich gleichzeitig besonders für die Unterstützung durch den „Förderverein zur Erhaltung der Burg Landeck“ für die ideale Kulisse. Kennengelernt haben sich die Musiker Dominik Binnig, Dominik Büchele und Patrick Lehmann bereits im Kindergarten. Ihre Band „Rhinwaldsounds“ gründeten sie vor zehn Jahren und wurde 2024 mit dem Kulturpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet. Alle Texte der rund 30 Songs stammen aus der eigenen Feder und bieten ein kurios-witziges Abbild des Lebens am Kaiserstuhl. Anwesende Fans, erkennbar an grünen T-Shirts mit gelbem Bandschriftzug, sangen textsicher mit, wenn es um den Bulldog, Wurstsalat, Heimat, E-Bike oder Gartenarbeit ging. Überhaupt wurde „Schaffe“ mehrfach thematisiert, sei es mit „Nimm d’Händ üssem Sack“ als Aufforderung oder mit „Landwirtschaft“, in dem das zu viel Schaffe beklagt wurde, beziehungsweise mit „Eigene Tomate“ im Hochbeet als Früchte des Schaffens.
Doch das Leben besteht neben dem „Schaffe“ auch im Genuss im Fußballverein („Kreisliga“), am Lagerfeuer („Speck un Bier“) oder bei der Piratenfahrt auf dem Taubergießen. Kritik am Konsumverhalten in der Medienbranche klingen bei „Netflix“ und „Viertel Nieni“ an. Applausmäßig zugestimmt wurde der Feststellung „Das Leben schmeckt fad“ ohne „Schnitzel, Cola, Chips und Schoklad‘“ ebenso wie der „Ode an de Wirt“, der als Erster kommt und als Letzter geht.
Mit den obligatorischen zwei Zugaben („Im Garde“ und „Schorli“) waren die Besucher am Ende längst nicht zufrieden, so dass eine spontane Zugabe mit „Widda gsund“ nachgelegt wurde. Die Begeisterung der Fans dürfte sich auch in der Spendenbereitwilligkeit als Obolus für den kostenfreien Eintritt niedergeschlagen haben. Und auch der Umsatz an der Getränketheke war größer als geplant und brachte die Ausschenker an zwar an ihre Grenzen, wurde jedoch mit strahlenden Gesichtern ob des Erfolgs quittiert. Ein flüssiges Präsent für die Musiker hatten sie als Dank und zur Verabschiedung immer noch parat. Elisabeth Stratz
