Erleichterung bei der SG Köndringen/Teningen nach Sieg gegen Balingen/Weilstetten II
Die Handballer der SG Köndringen/Teningen haben ihre Niederlagenserie beendet. Am Samstag rangen die Gelbhemden zu Hause den HBW Balingen-Weilstetten II mit 32:31 (16:19) nieder. Rund 500 Zuschauer erlebten einen Abend, der zeigte, wie das Team in der Dritten Liga bestehen kann.
In der engen Schlussphase glich die Jahn-Halle einem Hexenkessel. Statt sitzend peitschten die Fans die SG im Stehen nach vorne. Das „Hebe sie“ wurden nicht nur mitgemurmelt, sondern voller Überzeugung in Richtung Parkett skandiert. Mit Ansagen wie „Und jetzt jede Kehle in dieser Halle“ hielt Hallensprecher Marvin Weber die Temperatur auf dem Siedepunkt. Während den Gelbhemden Flügel wuchsen, geriet das junge Gästeteam spürbar aus dem Konzept. Zum ersten Mal in dieser Saison war das SG-Publikum ein echter Faktor.
Die Mlinarevic-Sieben hatte sich dies zuvor mit einem mannschaftlich geschlossenen und leidenschaftlichen Auftritt erarbeitet. Im ersten Durchgang lieferte sie sich mit der Zweitliga-Reserve aus Schwaben ein Duell auf Augenhöhe. Einen zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand glich die SG binnen fünf Minuten aus und übernahm dann selbst die Spielkontrolle. Bis zur Halbzeitpause konnte sich jedoch keines der beiden Teams entscheidend absetzen. Mal legte der HBW vor, mal Köndringen/Teningen. Mit 16:19 ging es in die Kabinen. Nach dem Wechsel verwalteten die Gäste zunächst ihre Drei-Tore-Führung, sodass für die Gelbhemden ein Herankommen zunächst schwer war. Dann jedoch verteidigte sich die SG in einen Rausch. Mit mehreren starken Paraden riss Keeper Vincent Lutz das Team und die Fans mit. Beim 25:25 in der 43. Minute war die Partie wieder offen. Von diesem Zeitpunkt an waren es die Gastgeber, die vorlegten. Und spätestens nach einer doppelten Unterzahl, aus der die SG mit einem 1:1 rausging, war klar, dass ein Sieg greifbar ist.
Zünglein auf dem Parkett war schließlich Pascal Helm. Der SG-Spielmacher hatte in der Vorwoche aufgrund eines Infekts gefehlt. Gegen Balingen-Weilstetten II schickte Coach Ivan Mlinarevic ihn nur in ausgewählten Phasen aufs Feld. Trotzdem drückte der Ex-Bundesliga-Spieler der Partie mit seinen neun Toren und seinen Aktionen den Stempel auf. Mit seinen Gesten in Richtung Tribüne riss er zudem das Publikum mit. Und so war es auch Helm, der im letzten Angriff die Verantwortung übernahm und den Ball drei Sekunden vor Schluss zum 32:31 in den Winkel hämmerte.
Danach herrschte Ekstase in der Halle. Nach dem Ertönen der Sirene lagen sich SG-Spieler in den Armen und jubelten im Kreis. Am Spielfeldrand mussten sich die Fans erstmal schütteln. Dem kollektiven Aufatmen wich im Laufe des Abends die Erkenntnis, dass man als Aufsteiger in dieser Dritten Liga bestehen kann. Voraussetzung ist, dass der ganze Verein – und dazu zählen neben dem Team auf dem Parkett auch die Fans auf der Tribüne – die Kräfte bündelt. Am kommenden Wochenende ist die SG spielfrei. Weiter geht es am Sonntag, 26. Oktober, gegen Mitaufsteiger Bittenfeld II. Anwurf ist um 17 Uhr.