Endingen/Bahlingen (afe). In Deutschland leben etwa 50.000 Kinder und Jugendliche mit lebensbegrenzenden Erkrankungen. Auf all diese betroffenen Kinder und ihre Familien will der Bundesverband Kinderhospiz mit dem Kinder-Lebens-Lauf aufmerksam machen. Dabei wird eine Fackel quer durch Deutschland getragen. Am Samstag, 13. Juli, wird die Fackel auch Station in Endingen und Bahlingen machen.

Rund 5.000 Kinder versterben jährlich in Deutschland an den Folgen einer lebensbegrenzenden Krankheit. Ihnen und ihren Familien stehen dabei ambulante und stationäre Kinderhospize zur Seite, die zumeist dem 2002 gegründeten Dachverband „Bundesverband Kinderhospiz“ angehören. Ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit ist dabei die Aufklärung, denn noch immer ist die Kinderhospiz-Arbeit ein Tabuthema.
Mit dem „Kinder-Lebens-Lauf“ will der Dachverband „die betroffenen Kinder und ihre Familien aus dem Abseits in die Mitte der Gesellschaft holen“, aber auch den Menschen hinter dieser verantwortungsvollen Arbeit ein Gesicht geben. Es ist das in Deutschland „größte inklusive Projekt aus eigener Initiative“, so der Tenor. Am 18. April hat sich die Fackel nun wieder auf den Weg gemacht. Das Ziel: Vom Brandenburger Tor aus wird die Fackel 7.000 Kilometer quer durch Deutschland an 140 Stationen getragen, bis sie am 4. Oktober wieder zum Startpunkt zurückkehrt. Dabei ist jede Etappe anders: Mal gelangt die Fackel mit dem Hubschrauber, mal per Boot, mal per Motorrad, mal per Pferd und mal zu Fuß zur nächsten Station.
Am 13. Juli wird die Fackel auch am Kaiserstuhl einen Tourenstopp einlegen- zuerst in Endingen und später auch in Bahlingen, bevor es dann nach Freiburg weitergeht. „2018 war die Fackel schon einmal in Endingen“, erklärt Andreas Eckermann, auf dessen Initiative die Fackel erstmals auch an den Kaiserstuhl gelangte.
Der Hintergrund: Andreas Eckermann ist seit 2015, und damit schon fast zehn Jahre, Botschafter des Bundesverbandes Kinderhospiz und Herausgeber des Magazins „OSKAR“. Auch in diesem Jahr organisiert er den Tourenstopp nach Endingen. Dazu geht’s aber erstmal nach Offenburg zum Autohaus Ernst & König, wo Eckermann und eine Handvoll weiterer Mitstreiter, die Fackel um 13 Uhr in Empfang nehmen. Per Rad geht’s dann zusammen mit der Fackel rund 50 Kilometer über die Rheinebene und am Europa Park vorbei nach Endingen an den Marktplatz, wo die Fackel um 16.45 Uhr bereits erwartet wird. Dass dies aber noch nicht die letzte Station in Endingen ist, hat einen besonderen Grund. „Wir wollen die Öffentlichkeit einladen, uns bei dem letzten Kilometer zu Fuß an den Erleweiher zu begleiten“, so Eckermann. Eingeladen ist jeder, gerne auch Familien und Kinder, die auf diese Weise die Kinderhospizarbeit unterstützen möchten- egal ob persönlich betroffen oder nicht. Das Besondere: Den anwesenden Kindern obliegt dabei die Ehre die Fackel abwechselnd zum Weiher zu tragen. „Jedes Kind, das mitgeht, bekommt am Ende auch ein Eis spendiert“, verrät Eckermann. Spenderin ist Erle-Kiosk-Inhaberin Manuela Burkhart, die die Aktion auf diese Weise unterstützen möchte.
Doch wird sie damit nicht alleine bleiben: Neben weiteren Unterstützern wird auch der Endinger Brot-Sommelier Matthias Schwehr auf dem Marktplatz mit dabei sein, der die Erlöse aus seinem „Radlerbrot“ an den Bundesverband Kinderhospiz spenden wird. „Umso mehr Menschen an den Marktplatz kommen, umso weiter können wir die Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema streuen“, erklärt Andreas Eckermann, der auf viele „Mitläufer“ am 13. Juli hofft.
Am Erleweiher wird die Fackel dann von der Landjugend Bahlingen in Empfang genommen, von wo aus sie per Traktor ihren Weg nach Bahlingen antritt. Um etwa 18.15 Uhr wird sie von der Jugendfeuerwehr mit Wasserfontänen am Feuerwehrhaus willkommen geheißen, bevor es weiter zum BSC geht. Dort wartet die inklusive Ballschule mit Eis und Getränken auf alle Kinder und Jugendlichen. Am darauffolgenden Morgen um 8 Uhr geht es für die Fackel dann mit historischen Fahrzeugen von Bahlingen nach Freiburg.