Der Wahl-Krimi von Staufen
Bei der Bürgermeisterwahl in der Fauststadt setzt sich Dr. Benjamin Bröcker hauchdünn durch
Staufen. Im ersten Wahlgang hatten dem Freiburger Staatsanwalt Dr. Benjamin Bröcker, trotz vier starken Gegenkandidaten, nur etwa sechs Prozentpunkte zur absoluten Mehrheit gefehlt. Entsprechend ging der 36-jährige Familienvater als klarer Favorit in die Stichwahl gegen Gilbert Weber, der rund 18 Prozent hinter Bröcker gelegen hatte. Wider Erwarten wurde die Stichwahl zu einem wahren Wahl-Krimi. Am Ende lag Bröcker noch ganze 18 Stimmen vor seinem Widersacher.
Der künftige Bürgermeister von Staufen machte bei der gut besuchten Wahlparty im Martinsheim aus seinem Herzen keine Mördergrube und bekannte bei seiner Sieger-Rede: „Das hätte heute auch andersherum laufen können“ erklärte er, zollte seinem hauchdünn unterlegenen Gegenkandidaten großen Respekt für einen richtig starken Wahlkampf und bekannte, bei der online zu verfolgenden Auszählung auf dem Rathausplatz ganz schön gezittert zu haben, zumal Herausforderer Gilbert Weber nach Auszählung der ersten vier von acht Wahllokalen vorne gelegen hatte. Erst mit der Auszählung der ersten Briefwahlbezirke holte Bröcker auf und hatte in der Endabrechnung 18 Stimmen mehr als Weber. Nach dem von der schwedischen Popgruppe Abba einst besungenen Umstand „The Winner Takes It All“ wird der dreifache Vater, Benjamin Bröcker, nun Bürgermeister von Staufen und für den mit einer Staufenerin verlobten Gilbert Weber bleibt die Bürgermeisterwahl in der Fauststadt eine wichtige Lebenserfahrung. Die Entwicklung vom ersten zum zweiten Wahlgang darf der persönliche Referent des Regierungspräsidenten als Erfolgsgeschichte ablegen, auch wenn es in Staufen zum ganz großen Wurf nicht ganz gereicht hat. „Ich bin sicher, Du wirst Deinen Weg gehen“ erklärte Wahlsieger Bröcker an Weber gewandt, mit Blick auf dessen weitere politische Karriere.
Was Weber an Bröcker besonders schätzt, hatte der denkbar knapp Unterlegene der Stichwahl schon vorher im ReblandKurier verraten: „Seine rhetorischen Fähigkeiten“, hatte der ansonsten ebenso für das Amt qualifizierte Kandidat auf eine entsprechende Interviewfrage geäußert. Seine Redekunst bewies das künftige Stadtoberhaupt dann auch bei seiner geschliffen und trotzdem locker und spontan wirkenden Rede des Wahlsiegers.
Den größten Lacher im knallvollen Saal erntete freilich der Bürgermeister von Badenweiler, Vincenz Wissler, der als Sprecher des Bürgermeistersprengels Markgräflerland das Wort ergriff und seine Glückwünsche scherzhaft mit dem Satz begann: „Man sagt ja, ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss …“ Frank Rischmüller
