Folgen sind unabsehbar
Sporthalle in Bad Krozingen bleibt weiterhin gesperrt / Notwendige Arbeiten werden geprüft
Bad Krozingen. Nachdem es sich bereits seit einigen Wochen angekündigt hatte, wurde es zu Beginn der Sommerferien Realität: Die Stadt Bad Krozingen musste die große dreiteilige Sporthalle bei der Max-Planck-Schule sperren. Aktuell ist das Ausmaß der Schäden noch immer nicht definierbar, daher ist auch die Länge der Sperrung nicht zu konkretisieren.
„Die Sicherheit und die Gesundheit der Nutzer steht im Mittelpunkt“, erklärte Bürgermeister Christoph Ober vergangene Woche im Rahmen eines Pressegespräches. Doch wichtig war ihm persönlich auch die Kommunikation mit den Nutzern der Halle, erst im Anschluss wurde Anfang August die Öffentlichkeit informiert. „Das waren gute Gespräche, das Verständnis ist da und nun versuchen wir gemeinsam Ausweichmöglichkeiten zu finden“, so Ober weiter. Aktuell sähe es so aus, dass alle Vereine und Sportgruppen ausweichen können. Für den Schulsport hingegen könnte es eng werden, doch hier sind die Planungen noch nicht fertig. „Solange das Wetter mitspielt, haben wir hier am Campus viele Outdoormöglichkeiten“, konkretisiert Ober.
Wie lange diese Lösungen Bestand haben werden, weiß noch niemand. Denn das Ausmaß der Schäden lässt sich noch immer nicht abschätzen, Voruntersuchungen laufen bereits. Klar ist, dass der Hallenboden nach 25 Jahren intensiver Dauernutzung beschädigt ist. Die Unterkonstruktion des Schwingbodens ist teilweise gebrochen, wodurch der Boden stellenweise durchhängt und wellig ist. Hier könnte eine komplette Erneuerung die wirtschaftlichste Lösung sein, geben Ober und Fabiola Seger, Fachbereichsleiterin Hochbau und Gebäudemanagement, Einblick in die Voruntersuchungen.
Ein anderes Problem stellt das Dach dar: Die Oberlichter über den Spielfeldern bestehen aus Doppelstegplatten, die nicht nur energetisch fragwürdig sind, sondern auch verwittert sind und teils Löcher auf der Außenseite aufweisen. Durch diese dringt Wasser in die Dachkonstruktion ein – so die Hoffnung der Verantwortlichen. Dies könnte mit einem relativ kleinen Eingriff repariert und energetisch modernisiert werden. Müssen hingegen größere Teile des Daches erneuert werden, ergibt sich von Gesetzesseite eine Pflicht zur Installation einer Photovoltaikanlage. Die Sporthalle wurde jedoch bei ihrem Bau statisch sehr exakt berechnet, wodurch das zusätzliche Gewicht einer PV-Anlage nicht zulässig wäre. „Es wurden damals alle Sicherheiten einkalkuliert, die Statik der Halle ist gut, nur einen Puffer haben wir hier nicht“, gibt Ober zu bedenken.
Grundsätzlich ist die Stadt für die Installation von PV-Anlagen, vielleicht ließe sich im Bereich der heutigen Oberlichter Module installieren, hier ist die Statik etwas anders konstruiert. Doch hier stehen noch die Berechnungen des Statikers aus. „Von energetischer Seite wäre es sehr positiv, da der Stromverbrauch der Halle hoch ist“, unterstreicht Ober.
Potenzielle Fördermöglichkeiten für die Sanierung hat die Stadt bereits im Blick. Ein erster Antrag auf frühzeitigen Baubeginn wurde schon genehmigt. Die Sommerpause des Gemeinderates wird derzeit für Voruntersuchungen genutzt, so dass dieser dann im September informiert werden kann. Doch auch hier hat die Stadt bereits ein positives Stimmungsbild einholen können. Zwar kann derzeit noch keine Kostenschätzung abgegeben werden, doch auf Grund einer Kostenvereinbarung zwischen Stadt und Landkreis, wird auch dieser einen Teil der Sanierungskosten tragen müssen. Annika Willscheid