Gemeinde Reute stimmte sich mit einem Luftbild auf das 1250-jährige Ortsjubiläum ein
2026 begeht die Gemeinde Reute ihr 1.250-jähriges Bestehen. Im Sommer soll im Ortskern ein großes Festwochenende stattfinden. Zur Einstimmung auf das Jubiläum gab es am Sonntagnachmittag neben dem Schaufeld eine kreative und zugleich verbindende Luftbild-Aktion.
Trotz steifer Brise und einer bedrohlich dunklen Wolkendecke hatten sich fast 700 Einwohner (!) aus allen Generationen auf der großen Grünfläche hinter der Kirche “St. Felix und Regula” eingefunden. Sie alle waren der Einladung des Lenkungskreises “1250 Jahre Reute” und der Gemeindeverwaltung gefolgt. Spürbar angetan von der Resonanz war Bürgermeister Michael Schlegel. Um kurz nach 15 Uhr schnappte sich der Rathauschef ein Megafon, bestieg die Pritsche eines kleinen Lkws, begrüßte die Teilnehmer und erklärte diesen danach, was zu tun ist.
Schon am Morgen hatte Bauhofmitarbeiter Lothar Hug die Zahlen 1,2,5 und 0 sowie das Gemeindewappen in die Wiese gemäht. Nun konnten die vier Lettern von den Einwohnern gefüllt werden. Vier getrennte und mit Flatterbändern markierte Zugänge wiesen die Wege zu den Zahlen. Lustig: manche der Teilnehmer trugen das Outfit ihrer jeweiligen Vereine, die Mitglieder der Narrenzunft “Riddemer Schrättele” erschienen sogar im Häs. Von den Mitarbeitern des Rathauses und des Bauhofs bekam jeder einzelnen Teilnehmer zudem ein weißes Fähnchen in die Hand gedrückt.
Schon während der Aufstellung ließen Daniel Beck, Peter Hoffmann und Paul von Pflug ihre Kamera-Drohnen fliegen. Mittels Vogelperspektive konnten sie feststellen, welche Bereiche der Lettern noch besser aufgefüllt werden müssen. Einige Mitglieder des Musikvereins hatten derweil ihre Instrumente mitgebracht. Mit einer spontanen Einlage versüßten sie die Wartezeit. Um kurz vor 15.30 Uhr wies Schlegel die Menge an, nun die Fahnen zu schwenken. Weil der Wind ordentlich pfiff, genügte es, die Flaggen einfach in die Höhe zu halten. Schließlich drückten die drei Fotografen vom Boden aus den Auslöser.
Nun, die Aktion war zum einen eine kreative und verbindende Einstimmung aufs Jubiläum. Zum anderen nutzten viele “Riddemer” die Gelegenheit, sich auf dem Foto zu verewigen. Natürlich wird die Luftaufnahme beim Jubiläum verwendet. Gleichzeitig hat Aufnahme historischen Wert. Nach dem Foto wurde am Getränkestand, den die Rathausmitarbeiter organisiert hatten, noch länger getagt. “Wir suchen noch weitere Personen, die sich bei der Organisation des Jubiläums einbringen”, warb der Bürgermeister am Sonntag außerdem für den Lenkungskreis.
2026 werden mehrere Vereinsveranstaltungen im Zeichen des 1.250-jährigen Jubiläums stehen. Höhepunkt wird ein Festwochenende im Sommer. Dabei feiert Reute erstmal sich selbst. Am Samstag, 20. Juni, steigt auf der Wiese neben der Halle eine große Geburtstagsparty mit der Live-Band “Wilde Engel”. Eingeläutet wird der Abend mit einem Vortrag des Historikers Dieter Geuenich sowie einigen Ehrungen. Tags darauf – also am Sonntag, 21. Juni – ist auch Publikum von außerhalb eingeladen. Das Herz des Ortes wird in eine Festmeile mit historischer Handwerkerstraße verwandelt. Vereine und Einrichtungen sind ebenfalls beteiligt. Interessant: vorgesehen ist eine Exkursion ins Kloster Lorsch, wo sich das Buch mit der erstmaligen Erwähnung der Gemeinde Reute befindet. Daniel Gorzalka




