So ganz nach unseren Vorstellungen
Altdorf (om). Der Musikverein feierte am Sonntag sein 125-jähriges Bestehen und das ganze Dorf feierte mit. Schon der Festgottesdienst zur frühen Stunde war gut besucht.
Der Gottesdienst wurde von Josua Schwab, seit zwei Jahren Priester beim Don Bosco Jugendwerk in Istanbul, zelebriert. Der ehemalige Klarinettist des Jubiläumsvereins richtete seinen Jahreskalender so ein, um über den Festtag in Altdorf sein zu können. Im heimischen Dialekt schuf er eine Brücke zwischen dem Evangelium und der Musik: „Nur wenn die Schriften von Evangelium und Musikpartituren von Menschen mit gutem Gehör und viel Freude harmonisch zum Leben erweckt werden, erzeugen sie die erhoffte Wirkung.“ Die besondere musikalische Note erhielt der Gottesdienst durch das Mitwirken der Alphorncombo „Baisrol6“. In den Fürbitten wurde durch Vorstandssprecherin Annika Möhringer an die vielen Musikergenerationen gedacht, die das Vereinsschiff in stürmischen Zeiten auf Kurs hielten oder nach den beiden Weltkriegen wieder auf Kurs brachten.
Ein richtiges Dorffest
Nach dem Gottesdienst ging es flugs zur Festmeile. Der Dorfkern zwischen Metzgerei und Backstube erhielt von den Gastgebern ein Dorffestflair. Im Hunn’schen Hof erwartete die Musiker eine überdachte Festbühne. Der obligate Fassanstich wurde vom Ehrenvorsitzenden Josef Wursthorn vorgenommen und von der Musikkapelle Altdorf musikalisch umrahmt. Klangvoll gratulierte die Musikerfamilie Spengler (Uropa Emil bis Urenkelin Emila) mit einem Geburtstagsständchen.
Ehrende Worte hatten Bürgermeister Bruno Metz und Ortsvorsteherin Manuela Steigert für den Jubiläumsverein parat. Sie verwiesen auf die langjährige Verbindung – schon weit vor der Vereinsgründung – zwischen Ettenheim und Altdorf. Bemerkenswert, dass seit der Gründung immer wieder die Ettenheimer Musikerfamilie Spengler in den Vereinsanalen auftaucht und auch heute noch das ein wichtiger Pfeiler des Vereins darstellt. „Kein kulturelles Leben ohne den Musikverein“, so Steigert. Sie dankte dem Verein, dass er sich bei allen feierlichen Anlässen in Altdorf in die Pflicht nehmen lässt. Auch Metz war voll des Lobes: „Die Altdorfer sind mit ihren vielen Abordnungen auch bei Kernstadt-Anlässen jederzeit hilfsbereite Ansprechpartner.“
Nach dem offiziellen Teil lag im Dorfkern ganztags Musik in der Luft. Der Musikverein Münchweier unter der Leitung von Christian Sade, die Musiker aus Ottenheim unter der Leitung von Manuel Gruber und der Musikverein Rust unter der Leitung von Andreas Vetter intonierten Blasmusik vom Feinsten, wobei der Schwerpunkt an diesem Tag auf ohrgängigen Polka- und Marschmelodien lag. Das Publikum war begeistert und ließ die Musiker nicht ohne Zugaben von der Bühne.
Aufgrund des unsteten Wetters ging der Blick der Veranstalter immer wieder nach oben oder auf die Wetter-App. Der Wettergott meinte es aber gut mit den Altdorfern. Erst bei der finalen Zugabe der Ruster gegen Programmende bekam Franz bei der „Vogelwiesen-Polka“ kein Bier, sondern Regenwasser im Bierglas serviert. Bereichert wurde das Programm von „Baisrol6“ und den Dixielarious City Stompers. Den ganzen Tag über lagen Düfte aus den breit aufgestellten Festküchen in der Luft. Hunger und Durst musste kein Festbesucher leiden; Kaffee- und Kuchenliebhaber trafen im Rathaus auf ein sehr reichhaltiges Angebot.
Fazit und Dank
„Ein gelungene Fest, angefangen vom Gottesdienst bis zum letzten Musiktakt, so ganz nach unseren Vorstellungen. Die Idee, im Dorfkern zu feiern, ist allseits sehr gut angekommen“, so Annika Möhringer, sie war sichtbar zufrieden. Ihr besonderer Dank galt den Anwohnern und den unterstützenden örtlichen Vereinen.