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Umweltministerin war zu Gast in Schallstadt

Thekla Walker informierte sich auf Einladung von Nadyne Saint-Cast MdL über den aktuellen Stand der kommunalen Wärmewende

Schallstadt. Am Montag, 15. Dezember, besuchte Umweltministerin Thekla Walker auf Einladung von Nadyne Saint-Cast MdL die Gemeinde Schallstadt, um sich vor Ort über den aktuellen Stand der kommunalen Wärmewende zu informieren und um über die Möglichkeiten zu diskutieren, kommunale Wärmegewinnung in genossenschaftliche Hände zu legen. Im Foyer der Halle begrüßte sie Bürgermeister Sebastian Kiss. Fast der gesamte Gemeinderat war zu Gast, ebenso wie Vertreter vom Klimaforum Schallstadt und der Geschäftsführer von Badenova Wärmeplus, Klaus Preiser. Die Ministerin begann den Abend mit der Feststellung, dass Wärmegewinnung den größten Anteil an fossilen Brennstoffen verbrauche, was die nachhaltige, kommunale Wärmeplanung so wichtig mache. Warum Genossenschaften? Um die Wärmegewinnung in die Hände von allen zu legen und so Versorgungssicherheit, geringere Erpressbarkeit, Bezahlbarkeit und den Ausstieg aus den fossilen Energien zu erzeugen. „Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir keine falschen Investitionen, die uns jahrelang binden, tätigen. Wir wollen Finanzierungsmodelle schaffen, von Stadtwerken bis zu Genossenschaften auch in kleineren Orten, die durch Bürgschaften und günstige Kredite unterstützt werden können. Aber allein aus den Landesmitteln ist es nicht zu machen.“ Sebastian Kiss berichtete, man habe in Sachen kommunaler Wärmeplanung bereits einen Konvoi mit Ebringen und Pfaffenweiler gebildet und ein Fachgutachten erstellen lassen. Informationen dazu sind auf der Homepage der Gemeinde nachzulesen. Klaus Preiser, Geschäftsführer von Badenova Wärmeplus in Hartheim, informierte, dass bis 2030 von Hartheim aus durch ein Heizwerk, das aus der Tiefe heißes Wasser fördert, eine Wärmetransportleitung über Bad Krozingen in den Freiburger Stadtteil Dietenbach fertiggestellt sein werde. Sie wird an Schallstadt vorbeiführen und es stellt sich die Frage, lohnt sich eine Abzweigung und wer trägt die Kosten? Und wie sind die strukturellen Gegebenheiten in der Gemeinde Schallstadt für einen Anschluss? Laut Sebastian Kiss haben viele Hausbesitzer bereits in Einzellösungen wie Wärmepumpen, Solaranlagen und Photovoltaikanlagen investiert und es kann fraglich sein, ob sie zu weiteren Investitionen in ein gemeinsames Energienetz bereit sein werden. Thekla Walker riet der Gemeinde, sich weiterhin fundierten Rat bei Energieberatungsunternehmen für die nächsten Schritte zu holen und durch weitere Bürgerinformationsveranstaltungen die Bürger früh einzubinden und so für eine Wärmegewinnung, die allen gehöre, zu gewinnen. Anschließend führte Sebastian Kiss sie noch durch die Baustelle der Johann-Philipp-Glock-Halle, die gerade energetisch saniert wird. „Auch für die Hallensanierung wären weitere finanzielle Mittel vom Land für uns sehr hilfreich“, gab er der Ministerin mit auf den Heimweg. (gke)