Weltlage trübt Stimmung – Weihnachten gibt Hoffnung
Die ReblandKurier-Redaktion stellt sich vor und gibt zum Weihnachtsfest persönliche Einblicke
Regio. In der Weihnachtsausgabe des ReblandKuriers – zugleich die letzte Ausgabe des Jahres 2025 – stellt sich die im zu Ende gehenden Jahr personell neu aufgestellte Redaktion in kurzen Essays persönlich vor. Die Aufgabe lautete: Prosa statt Berichterstattung – schreibe einen ganz persönlichen Text zu Weihnachten. Hier folgt der Weihnachtstext von WZO-Redaktionsleiter Frank Rischmüller.
Die selbst gestellte Aufgabe lautete, für die RK-Weihnachtsausgabe 2025 einen persönlichen Text zu schreiben, wie ich Weihnachten feiere, was mich bewegt und solche Dinge.
Fangen wir mit Letzterem an: Was mich zu Weihnachten bewegt ist, das wird den meisten so gehen, die gestiegene Kriegsgefahr in der Welt; auch in unserer seit über 70 Jahren friedlichen Ecke im Westen Europas. Müssen meine Söhne oder Töchter irgendwann an die Front? Bei dem Gedanken graust es mir.
Vermutlich wird diese latente Gefahr eines drohenden kriegerischen Konfliktes noch mehr von dem weltweiten Rechtsruck, von der Abkehr Amerikas von Demokratie und Europa und von der Geschichtsvergessenheit eines Viertels meiner wählenden Landsleute gefüttert als von dem durchgeknallten Geheimdienstler in Moskau, der gerade einen Angriffskrieg in seinem Nachbarland führt. Eine sich klar positionierende Nato und ein Amerika der Demokraten hätte das sich täglich vollziehende Drama in der Ukraine schneller beenden können als es ein uneiniges Europa und ein taktierender, nur an Benefit interessierter und letztlich unberechenbarer US-Präsident mit orangen Haaren je schaffen können.
Und dann macht mir die Wirtschaft Sorgen, die bei uns irgendwie bankrott zu gehen scheint, im Land des Wirtschaftswunders vergangener Jahrzehnte. Das tut weh.
All das sind Dinge, die meine persönliche Weihnachtsfreude in diesem Jahr trüben; neben ganz persönlichen Beobachtungen: Dass ich an Heiligabend vor der Bescherung bei der Oma war, die Konfirmation, die Schulzeit, das Abi, das Studium mit der tollen Zeit im offenen Buggy mit Breitreifen in Südfrankreich, die erste und die zweite Hochzeit, die Geburt der vier Kinder – das war doch alles erst gestern.
Und plötzlich bin ich ein älterer Herr mit Brille, der sich auf Fotos immer weniger mag. Plötzlich ist das Leben endlich. Wie furchtbar!
Andererseits ist doch Weihnachten die Zeit der Hoffnung und der Freude. Ich habe doch allen Grund zur Freude; als junger Mann habe ich mich gegen alle Widerstände durchgesetzt, um mein Hobby zum Beruf zu machen und diesen Beruf lebe ich noch heute mit aller Leidenschaft – welch ein Glück!
Ich habe vier gesunde und gelungene Kinder und inzwischen drei Enkelchen, die zu sehen mein Herz mit Glück erfüllt. An einem Tag um den 24. Dezember herum werden wir alle zusammen sein – dann werde ich glücklich sein.
Weihnachten – das Fest der Liebe und der Hoffnung: Ich hoffe, dass meine Liebsten und ich selbst, der ältere Herr mit Brille, gesund bleiben; dass mir der Fußballverein meiner Wahl auch weiter so großartige Reporter-Momente schenkt wie in den letzten Jahren. Ja, auch das ist – in meinem speziellen Fall – gelebtes Glück.
Und letztlich hoffe ich natürlich, dass alles nicht so schlimm kommt, wie eingangs dieses Textes befürchtet und dass der besondere Wert von Frieden, Freiheit und Demokratie bei uns letztlich doch von einer riesigen Mehrheit getragen wird und manche politisch zwischenzeitlich verirrte Zeitgenossen doch noch erkennen, wes Geistes Kind die Empfänger ihrer Wählerstimmen sind und sich umorientieren – im Sinne meines größten Weihnachtswunsches im Jahr 2025: Frieden, Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit, am besten gepaart mit Gesundheit. Das wäre es doch.
Ansonsten feiern wir ganz privat im Familienkreis; mit Baum, Geschenken für die Kinder und Enkel und mit einem guten Essen; vermutlich werden zwei oder drei daraus, aber das passt dann schon zu Weihnachten. Das nehme ich bis zur Strandsaison auch wieder ab.
Ich wünsche Euch und Ihnen allen frohe Feiertage! Frank Rischmüller
